Baubiologische Messtechnik

Die meisten Menschen halten sich heute in Europa überwiegend (bis zu 90% des Tages) in geschlossenen Räumen auf. Somit gehört ein gesundes Wohn-, Schlaf und Arbeitsumfeld zu den wichtigsten Voraussetzungen einer guten Gesundheitsvorsorge.

Oft ist eine baubiologische Untersuchung ratsam, um ein objektives Bild im Alt- und Neubau für geeignete Sanierungsmaßnahmen zu gewinnen.

Auch ist für Heilpraktiker und Ärzte ist die Wohnsituation ihrer Patienten aufschluss-
reich, für Diagnosen und Therapien.

An dieser Stelle soll nun näher eingegangen werden, das Thema Gesundheitsbelastungen im Alltag, verständlicher zu machen.
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Was bedeutet Elektrosmog?
Unser Körper funktioniert wie ein elektrisches System. Auf feinster Ebene kommunizieren unsere Zellen mit Hilfe elektromagnetischer Impulse im µV Bereich. Viele Wissenschaftler setzen sich kritisch mit unseren Grenzwerten auseinander und z. B. im freiburger und bamberger Ärzteappel wird vor gesundheitlichen Konsequenzen gewarnt.



Wo entsteht bzw. finden wir Elektrosmog?
Dort wo elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder entstehen, d.h. in häuslichen Stromleitungen und Geräten, in der Nähe von Hochspannungsleitungen und Transformationen, elektrifizierten Bahntrassen, wenn gefunkt, gesendet, mobil telefoniert wird. Daher sind wir fast überall, nun in unserer technisierten Welt betroffen.


Ist das Risiko und die Belastungen durch Elektrosmog überall gleich groß?
Nein, man/frau muß die einzelnen Felder unterscheiden, in niederfrequente elektrische und magnetische Wechselfelder, in hochfrequente elektromagnetische Wellen mit oder ohne Pulsung, da die Belastung und die Gefährlichkeit sehr unterschiedlich ist. So ist die Mobilfunktechnik nicht mit der Radio und Fernsehtechnik vergleichbar, sie ist auf Grund der Pulsung anders biologisch aktiv.

Wichtig ist für die Risiko-abwägung auch, ob die Belastung dauerhaft auf unseren Körper einwirkt oder nur gelegentlich. So ist z.B. ein permanent sendendes Schnurloses Telefon sicherlich kritischer zu bewerten als ein gelegentliches kurzes Telefonat mit dem Handy.

Auch der Abstand einer Quelle zum Körper ist entscheidend. So ist unter Umständen der Radiowecker neben dem Bett eine größere Belastung als die nahgelegene Hochspannungsleitung.

Es geht nicht um Rückschritt, um ein Leben ohne Volt, Watt und viel Ohm, sondern um einen bewußteren Umgang mit technischen Geräten. Häufig ist durch einfache Maßnahmen, am Arbeitsplatz und Zuhause, viele Belastungen zu reduzieren.


Was ist Elektrosmog – physikalische Grundlagen:
Man unterscheidet elektromagnetische Felder nach Anzahl der Schwingungen (Frequenz), in niederfrequente und hochfrequente Felder.

Niederfrequenz bedeutet, wenige Schwingungen pro Sekunde (1 bis 10 000 Hertz).

Hochfrequenz bedeutet, viele Schwingungen pro Sekunde (von einigen 10 000 bis Milliarden Hertz).



Niederfrequente Wechselfelder bis 30 KHz
Niederfrequente elektrische und magnetische Wechselfelder sind technische künstliche Felder, die wir überwiegend bei der häuslichen Stromversorgung (50 Hz) und beim Bahnstrom (16,7 Hz) finden. Bei den niederfrequenten Wechselfeldern kommen elektrische und magnetische Felder getrennt voneinander vor.
Elektrische Wechselfelder entstehen als Folge elektrischer Spannung und magnetische Wechselfelder entstehen als Folge, wenn Strom fließt.


Elektrische Wechselfelder
Elektrische Wechselfelder entstehen überall dort wo elektrische Spannung anliegt, (also elektrisch geladene Teilchen), d.h. selbst bei ausgeschalteten Geräten, solange der Stecker in der Steckdose bleibt. Zur Reduktion elektrischer Felder ist eine funktionierende Erdung der Elektrogeräte und Installation, sowie die Leitfähigkeit der Bauweise (Massiv – oder Holzbauweise) von entscheidender Bedeutung.



Vorkommen im Haus
: an allen elektrischen Kabeln, Installationen, Geräten, Freileitungen, auch wenn kein Strom fließt.

Vorkommen außerhalb des Hauses: in der Nähe von Hochspannung – und Freileitungen.


Messung:
Gemessen wird die elektrische Feldstärke in Volt pro Meter. V/m, außerdem kommt es zu einer kapazitiven Ankopplung des menschlichen Körpers und die dadurch entstehende Körperspannung kann in Millivolt, mV, gemessen werden.

Grenzwerte im Vergleich: Schon bei relativ schwachen elektrischen Felder von 10–20 V/m, wurden von Wissenschaftlern gesundheitliche Beeinträchtigungen festgestellt, auch die schwedische TCO-Norm (an die sich mittlerweile alle Hersteller von Computerbildschirmen halten) erlauben für Computerarbeitsplätze nur 10 V/m.

Der zulässige deutsche Grenzwert der 26. BImSchV (der Elektrosmogverordnung) erlaubt jedoch 5000 V/m und die DIN/VDE 0848 am Arbeitsplatz sogar 20 000 V/m.

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen: Schlafstörung und Konzentrationsschwäche, Nervosität und Depressionen. Wissenschaftler fanden (wie bei den magnetischen Feldern) auch einen Zusammenhang elektrischer Felder zu Leukämie, Hautkrebs und Lymphdrüsenkrebs.






Magnetische Wechselfelder
Magnetische Wechselfelder entstehen überall dort, wo Strom fließt (also durch Bewegung elektrischer Teilchen), d.h. nur bei eingeschalteten Geräten, mit Ausnahme von Geräten mit Transformatoren, die häufig nur auf der Niederspannungsseite ausgeschaltet werden, wodurch der Trafo weiterhin starke magnetische Felder erzeugt.

Vorkommen im Haus: Wechselstrom in Installationen und Geräten, besonders starke Felder entstehen bei Trafos, z.B. in Spielzeug, Batterieladegeräten, Babyphone, Niedervoltlampen, etc. und bei Motoren, z.B. Staubsaugern, Bohrmaschinen, Küchengeräten, Haar-Fön, usw.

Vorkommen außerhalb des Hauses: in der Nähe von Hochspannung – und Freileitungen, Erdleitungen, elektrifizierte Bahnstrecken, Transformatiorenstationen.



Messung:
Gemessen wird die Flussdichte in nano Tesla n/T, sowie die vorherrschende
Frequenz.

Grenzwerte im Vergleich: Die WHO (Weltgesundheitsbehörde), schätzt 300 n/T als potentiell krebserregend für den Menschen ein und die bereits erwähnte TCO–Norm erlaubt für Computerarbeitsplätze max. 200 n/T.

Der zulässige deutsche Grenzwert der 26. BImSchV (Elektrosmogverordnung) erlaubt jedoch 100 000 n/T, die DIN/VDE 0848 am Arbeitsplatz sogar 5 000 000 n/T.

Die TCO-Norm zeigt, daß niedrige Felder selbst bei komplizierten elektrischen Geräten realisierbar sind. Unverständlich, daß der Gesetzgeber in Schlaf und Kinderzimmern einen 500fachen höheren Wert zulässt.

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen: Wissenschaftler fanden unter Einfluss magnetischer Wechselfelder vermehrt: Schlaf –und Konzentrationsschwäche, Auswirkungen auf Herz und Kreislauf – System, Unfruchtbarkeit bei Tierversuchen, Chromosomenschädigungen, Beeinflussung der Melatonin-Produktion der Zirbeldrüse, Leukämie und Krebs.




Hochfrequente Felder: über 30 KHz
Hochfrequente Felder finden wir vorwiegend in der Funktechnik. Überall wo gesendet und empfangen wird (Radio, Fernsehen, Mobilfunk, Radar) kommen elektrische und magnetische Komponenten gemeinsam vor. Man spricht von elektromagnetischen Wellen.



Elektromagnetische Wellen: FM und AM
Die hochfrequente elektromagnetische Welle dient hierbei als Informationsträger.

Die Information wird durch Modulation auf die Trägerwelle aufgebracht. Die Frequenz - Modulation von Radio und Fernsehen = FM und Amplitudenmodulation = AM, gilt als unproblematischer im Vergleich zur Pulsmodulation der modernen Mobilfunktechnik, wo die Trägerwelle in periodisch zerhackten Zeitschlitzen verschickt wird. (vergleichbar mit einem Stroboskopblitz einer Disko).

Vorkommen im Haus: Schnurlose DECT – Telefone sind besonders kritisch zu bewerten, da die Basisstation permanent sendet, auch wenn nicht telefoniert wird. Sehr starke Strahlungen finden sich bei eingeschalteten Mikrowellenherde, bei kabelloser Datenübertragungstechnik, wie Bluetooth, W-LAN, oder ähnliches und immer wenn gesendet oder gefunkt wird, z.B. bei Babyphonen.



Vorkommen außerhalb des Hauses: Radio- Fernseh- und Radarsender sind Strahlungsquellen im Außenbereich. Wesentlich problematischer sind die Mobilfunksender, aufgrund ihrer großen Anzahl und Nähe direkt in den Gemeinden, Städten, auf Wohnhäuser, Kirchen und Fabriken. Am kritischsten jedoch ist die Strahlungsbelastung beim telefonieren mit dem Handy zu bewerten, da hier starke gepulste elektromagnetische Funkwellen direkt am Kopf wirken.



Messung:
Gemessen wird die Strahlungsdichte in Mikrowatt pro Quadratmeter µW/m² und es wird nach gepulster und nicht gepulster Strahlung unterschieden.

Grenzwerte im Vergleich: Nach jahrelanger Forschung empfehlen Dr. Lebrecht von Klitzing (Medizinische Universität Lübeck), Prof. Dr. Günter Käs (Bundeswehrhochschule bei München) und Baubiologie Maes IBN (Neuss), das Ökotest - Heft 4/201, sowie das Land Salzburg (Österreich), einen Vorsorgewert im Außenbereich von 10 µW/m² und im Innenbereich von 1µW/m².

Der zulässige deutsche Grenzwert der 26. BImSchV (Elektrosmogverordnung) erlaubt jedoch 2.000.000 – 10.000.000. µW/m² (abhängig von der Frequenz).

Warum ist der Unterschied so groß? Der Gesetzgeber berücksichtigt ausschließlich thermische Effekte, d.h., dass beim Handytelefonieren keine heißen Ohren entstehen. Die von zahlreichen Forschern in Tierversuchen und epidemiologischen Studien gefundenen gesundheitlichen Auswirkungen, werden nicht berücksichtigt, weil nicht alle Zusammenhänge wissenschaftlich aufgeklärt sind und die Werte so Industriefreundlich sind. Auch scheinen die Grenzwerte politisch aus dem kalten Krieg zu stammen, da militärisch höchste Funkleistungen in Ost und West-Deutschland, geschichtlich an der Tagesordnung „waren“.

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen: Wissenschaftler fanden folgende Auswirkungen unter HF-Einfluss der Mobilfunktechnik: Kopfschmerzen und Schlafstörungen, Krebswachstum provozierend und beschleunigend, (besonders Hirntumore und Leukämie), gentoxische Wirkungen wie DNS-Brüche, Chromosomenschäden, Blutveränderungen wie die sog. Geldrollenbildung, Veränderungen der Gehirnströme und der REM-Phase, Öffnung der Blut-Hirn-Schranke, Unfruchtbarkeit und Reduktion des Bewegungsvermögen von Spermien, u.v.m.




Gleichfelder bei 0 Hertz
Elektrische und magnetische Gleichfelder sind überwiegend nicht technischen Ursprungs, mit Ausnahme des Gleichstromes.



Elektrische Gleichfelder Elektrostatik
Elektrostatische Aufladungen finden sich in der Nähe von synthetischen Materialien und Oberflächen. Elektrische Gleichfelder werden durch getrennte elektrische Ladungen hervorgerufen, diese Ladungstrennung erfolgt meistens durch Reibung, z.B. beim Laufen über einen synth. Teppich, an Kleidung, ec., oder wenn in der Natur, sich turbulente Luftschichten aneinander reiben und ein Blitz die Ladungstrennung stoßartig aufhebt.

Vorkommen im Haus: schlecht leitende Materialien, wie Kunstoffbeschichtungen, Laminatböden, Parkettversiegelung, Teppiche, Gardinen, Bildschirme ec., begünstigt noch durch geringe Luftfeuchtigkeit .



Messung:
Gemessen wird die elektrostatische Aufladung in Volt V und Entladungszeit.

Auswirkungen: Störungen des Raumklimas durch Veränderung der Luftionisation und erhöhtes Staubvorkommen, daher Schadstoffe die sich an Staub-Partikel anlagern und vermehrt eingeatmet werden. Manche Menschen reagieren direkt auf elektrostatisch aufgeladener Atmosphäre, vergleichbar einer Wetterfühligkeit von Gewittern.




Magnetische Gleichfelder: Magnetostatik
Magnetische Gleichfelder existieren in der Nähe von magnetischen Materialien oder bei Gleichstrom. Das wichtigste magnetische Gleichfeld ist das natürliche Erdfeld.

Vorkommen im Haus: Stahlteile in Baustoffen und Möbel. Federkernmatratzen, Lautsprecherboxen, etc. verzerren das natürliche Erdmagnetfeld. Starke magnetische Gleichfelder finden sich auch in der Nähe von Straßenbahnen-Oberleitungen, die in Deutschland mit Gleichstrom fahren.



Messung:
Gemessen wird die Kompassnadelabweichung in Grad °, oder die Flussdichte- Abweichung in Mikrotesla µT.

Auswirkungen: Menschen und Tiere sind evolutionär an das Erdmagnetfeld angepasst. Kleine Kristalle, magnetischem Eisenoxydes im Gehirn und unseren Zellen, scheinen eine wichtige Orientierungshilfe zu sein. Die Auswirkungen zu einem verzerrten Magnetfeld ist noch wenig erforscht.



Abschließend kann gesagt werden, dass wir überall im Alltag von Elektrosmog
betroffen sind und eine Reduktion sehr empfehlenswert ist. Großen Wert soll auf
den Schlafplatz gelegt werden, da er zur Erholung unsere Gesundheit und
Leistungskraft unabdingbar ist.



Mehr Informationen:
www.maes.de
www.baubiologie.de
www.diagnose-funk.org



 
 

CONSTRURAL Ulrich Spering Baubiologe IBN
Beratung -Planung- Ausführung www.construral.net

 
         
         
           
       
       

     
 

Luftaufnahmen.La Palma

 



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